Der ganz offene Brief






Früher war alles besser.
Früher, in den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat und die Erde eine Scheibe, war alles besser. Es gab kein Nord-Süd oder sonstiges -gefälle. Nur erhabene Flachheit, weit und breit. Wir schauten gottesfürchtig über die Ränder, alles Überflüssige froh ins Jenseits werfend. Doch dann kommt die Globalisierung, macht alles 'rund' und uns damit ein 'Dauerrandproblem'.
Galt weiland die goldene Regel: gerade Tage links, ungerade rechts, sonntags nie was über die Weltenden kippen, ist nun unklar, wann und wie das ganze Zeug weg soll, wo es doch auf unserem sogenannten Globus keine klare Kante und wirkliches Land's End mehr gibt.
 Das Ende der Welt, einst gleich zwei Mal zum Greifen nah, ist heute unauffindbar. Geht man etwa dienstags Früh nach links los, kommt man angeblich rechts wieder links zurück. Aber eventuell erst donnerstags. Rechtsrum geht’s auch und dauert genau so lang. Das mag auch daran liegen, dass unser Diesseits sich doch dreht, wie man so hört. Die Sommerzeit, die es bis Ende des letzten Jahrhunderts nicht gibt, hat mit alle dem nichts zu tun und die Welt auch nicht besser gemacht. 
 Konsequent nehmen die Briten, das alles nicht glaubend, ihren Bowler. „Nimby (not in my backyard), sorry“, sagen sie cool, machen den Brexit und verbieten sich so jede Einmischung in ihren 'Hinterhof'. Früher wäre das auch nicht passiert. Es gab ja Sex, Drugs und Rock 'n Roll.  Heute: Veganismus - Lactosefreiheit -  Helene Fischer. Und die Menschen standen sich damals häufig viel näher. Ihre Waffen schossen nämlich noch nicht so weit...
Wie auch immer – eines ist viel besser als früher. Über fünf Milliarden Menschen steht ein Klo zur Verfügung. Tendenz steigend und die Frage damit auf:  Wohin mit alle dem, das jene so unter sich lassen? Tja, wenn die Erde noch eine Scheibe wäre... Aber das ist eine andere Geschichte.



  Ihr Heinz-Rüdiger Blüml

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